Sonntag, 14. Oktober 2012

Der Kurs - Dritter Tag

Es kam der nächste Kurstermin am Mittwoch, dem 12.09.12.

Der Tag der theoretischen Prüfung. In meinem Bericht über den ersten Kurstermin hatte ich ja erwähnt, dass unser Pro Ronny uns die Website www.golf.de und das dort befindliche Regelquiz ans Herz gelegt hatte, um uns auf die theoretische Platzreifeprüfung vorzubereiten.

Damit hatte ich natürlich schon am Abend nach dem ersten Kurs angefangen. Bei diesem Quiz gibt es die Möglichkeit, die Fragen entweder nach ihren einzelnen Kategorien, sortiert nach Etikette - Fragen, allgemeinen Fragen, leichten, mittleren und schweren Regelfragen, durchzuarbeiten oder sie gleich in Prüfungsform, mit 30 Fragen aus allen Bereichen zu machen. Dabei beantwortet man zunächst jede der Fragen, bevor man abschließend eine Auswertung bekommt, bei der man die Möglichkeit hat, sich zu jeder richtigen Antwort noch eine Erläuterung anzeigen zu lassen, warum die eigene Antwort falsch oder richtig war.

Ich gewöhnte mir in den folgenden Tagen an, den Test morgens nach dem Aufstehen, nachmittags nach der Arbeit und spät vor dem Zubettgehen, jeweils 2 oder 3 Mal zu machen. Die ersten 3 Male hätte ich nicht bestanden, wobei die Anzahl der Fehler immer geringer wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, waren 4 oder sogar 5 Fehler erlaubt, darüber fiel man durch. Der 4. Test war der erste, den ich bestand und von da an fiel ich überhaupt nicht mehr durch. Die Fragen wurden zwar per Zufallsgenerator gemischt aber trotzdem wiederholten sich bei jedem Quiz gefühlt mindestens 15 der 30 Fragen permanent und weitere 10 häufig, so dass man es pro Durchgang mit maximal 5 "neuen" Fragen zu tun bekam, was die Wahrscheinlichkeit des Bestehens mit jedem Übungsgang natürlich beträchtlich erhöhte. Außerdem hatte ich natürlich einen gewissen Vorteil dadurch, dass mein Kollege mir während unserer bisherigen Ausflüge auf die Ranges und Plätze in und um Berlin bereits zahlreiche Regeln und Etikette - Vorschriften erläutert hatte, so dass vieles davon nicht neu für mich war.

Das einzige, was mich nervös machte war, dass Ronny uns erzählt hatte, es würde sich um insgesamt 300 verschiedene Fragen handeln und ich das Gefühl hatte, davon bislang höchtstens die Hälfte kennengelernt zu haben, obwohl ich Quiz inzwischen schon ungefähr 20 Mal gemacht hatte. Die beste Ehefrau von allen amüsierte sich schon seit Tagen über mich und meinte, ich wäre vermutlich der einzige in der ganzen Gruppe, der sich deswegen so viele Gedanken machen würde und würde die Prüfung wahrscheinlich innerhalb von 5 Minuten fehlerfrei absolvieren um mich anschließend zu fragen, wie ich mich zuvor überhaupt so heißt machen konnte...

Diese Überlegung hielt mich natürlich nicht davon ab, am Wochenende vor der Theorieprüfung einmal alle Fragen in ihren Einzelkategorien durchzugehen um zu sehen, welche Fragen ich überhaupt noch nicht kannte. Es stellte sich heraus, dass es insgesamt nicht 300, sondern lediglich 170 Fragen waren, von denen ich lediglich 4 noch nicht kannte. Auch in den Einzelkategorien bekam man nach jeder beendeten eine Auswertung, wie im Prüfungsmodus. Nachdem ich alle 170 Fragen absoviert und dabei nur 3 Fehler gemacht hatte, war ich in Bezug auf die theoretische Prüfung tatsächlich relativ beruhigt.

Wir kamen also am 12. zum 3. Kurstermin und fühlten uns mehr oder minder gut auf die Herausforderungen vorbereitet, die uns erwarteten. Insbesondere einige unserer Mädels waren doch sehr nervös und so baten wir Ronny, die ursprünglich für das Ende der heutigen Einheit vorgesehene Prüfung gleich zu Anfang durchzuführen, damit man sich danach mit freiem Kopf auf die Praxis konzentrieren könnte. Ronny war einverstanden und so versammelten wir uns an zwei großen Bierzelttischen. Auf jedem befand sich ein offizielles Regelwerk, denn das Nachschlagen in den Regeln war erlaubt. Außerdem wurden uns 6 mögliche Fehlerpunkte zugestanden, anstelle der 4 oder 5, ich erinnere mich tatsächlich nicht mehr genau, aus dem Regelquiz. Hinzu kam, dass wir an diesem Tag 6 Fragen weniger zu beantworten hatten, da beim kopieren der Testbögen etwas schiefgegangen war und eine komplette Seite fehlte. Wir hatten also nur 24 Fragen.

Die Bögen wurden ausgteilt und ich stellte fest, dass die Fragen nicht nur exakt diejenigen waren, die vorher auf www.golf.de geübt werden konnten, sondern dass auch die Antworten in exakt derselben Reihenfolge dargestellt waren, so dass ich schon auswendig und ohne die Antwortmöglichkeiten richtig lesen zu müssen wusste, ob ich die ersten, zweite oder dritte Möglichkeiten ankreuzen musste...
Das führte dazu, dass ich die 24 Fragen tatsächlich innerhalb von etwa 2 Minuten beantwortete und dem verdutzten Ronny meine Bögen wieder in die Hand drückte als er gerade die letzten verteilt hatte. Er ging sie gleich durch und stellte fest, dass ich 0 Fehlerpunkte hatte. Es gelang mir, auf sein dementsprechendes Lob mit einem nach außen sehr lässigen "Natürlich" zu antworten, obwohl ich mich innerlich freute wie ein Schneekönig. Anschließend wurde mein Ergebnis als Kontrollergebnis verwendet und jeder korrigierte die Bögen eines anderen Prüflings anhand meiner Antworten, die Ronny laut vorlas. Im Ergebnis hatten alle 14 Teilnehmer ohne Fehler bestanden. Die Stimmung lockerte sich merklich und die beste Ehefrau von allen hatte wieder einmal Recht gehabt... (nochmals danke, Ephraim!)

Danach ging es noch aufs Chipping Green und die Driving Range, ohne dass sich dabei für mich bahnbrechend neue Erkenntnisse eingestellt hätten. Unser aller Aufmerksamkeit war nun doch schon sehr auf die Prüfung in Wall, zwei Tage später gerichtet...

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