Donnerstag, 18. April 2013

Vorfreude

Sonnenschein und 20 ° C sagt www.wetter.com für Beetz, dem unmittelbar vor Wall liegenden Örtchen, in der 16 - Tage - Prognose für Donnerstag, 26.04.2013 voraus.

Mein golfender Kollege rief mich heute in meinem Büro an und fragte mich, was ich denn an jenem Tag vor hätte. Er habe frei und würde eine gemeinsame 18 - Loch - Runde auf meinem Heimatplatz in Erwägung ziehen. Mein Herz machte einen Hüpfer.

Das einzige Problem, gem. Gleitzeitvereinbarung ist mein frühester Feierabend um 15 Uhr. Bis ich mich danach umgezogen habe, wir nach Wall gefahren sind, uns dort angemeldet und eingeschlagen haben und am ersten Abschlag stehen, ist es locker 16.30 Uhr. Danach reicht das verbleibende Tageslicht bei meiner Spielgeschwindigkeit vermutlich nicht mehr für 18 Löcher aus.

Eine kurze telefonische Rücksprache mit meinem Chef - der zum Glück eines der ganz seltenen Exemplare ist, das man ganz ohne Ironie als "wirklich feinen Kerl" bezeichnen kann und der daher für Sonderwünsche seiner Mitarbeiter immer ansprechbar ist, solange selbige ihre Dienstpflichten nicht vernachlässigen, brachte mir einen halben Tag Frei auf Überstunden am kommenden Donnerstag ein.

Ich werde also gegen 12 Uhr Feierabend machen können, mein Kollege wird mich dann bereits vor der Anstalt erwarten und gegen spätestens 13 Uhr werden wir in Wall eintreffen. Dort werden wir uns in Ruhe anmelden, auf dem Putting Green und der Driving Range einspielen und vermutlich gegen 14 Uhr am ersten Abschlag stehen. Damit bleiben uns geschätzte 6 Stunden Tageslicht, die selbst mir ausreichen sollten, um eine 18er Runde in Ruhe zuende spielen zu können.

Wer weiß, wie sich Vorfreude, so richtig innige Vorfreude, die Sorte, bei der man, selbst wenn man sich mit anderen Dingen beschäftigt, alle paar Minuten an das bevorstehende Schöne denken muss und dabei unwillkürlich ein dümmlich - glückliches Lächeln im Gesicht hat, anfühlt, der weiß, wie es mir heute geht.

Und dies, obwohl ich nach der letzten Erfahrung beim ersten Spiel der Saison durchaus keine überhöhten Erwartungen an mein Ergebnis habe. Ich erhoffe mir allerdings, dass der Platz und insbesondere die Grüns sich nach weiteren 2 Wochen mit intensiver Pflege und gutem Wetter wieder in einem besseren Zustand befinden als zuletzt. Und ich erhoffe mir mehr Gelassenheit für mich selbst, auch dann, wenn es bei einigen Schlägen gleich zu Beginn wieder einmal nicht so laufen sollte. Ich erhoffe mir, an ein paar Löchern mehr als zuletzt punkten zu können. Und last noch least hoffe ich, dass Kondition und damit Konzentration schon wieder für 18 Löcher ausreichen werden und ich mir ein bis dahin vielleicht akzeptables Ergebnis nicht auf den letzten paar Bahnen noch verderben werden. Und sollte es doch so sein, werde ich versuchen, nicht das Gesamtergebnis, sondern das akzeptable bis zum Ende der Kräfte zu sehen.

Mal sehen, ob es mir gelingt, diese guten Vorsätze umzusetzen. Ich werde berichten...

2 Kommentare:

  1. Das war jetzt aber mal eine beeindruckende Menge Buchstaben in den letzten Beiträgen . . .

    Führst Du Buch über die Ausführung jedes Deiner Schläge oder merkt sich ein Golfer, wann er welchen Ball wie gut – oder eben nicht ganz so gut – getroffen hat?

    Ich weiß das übrigens zu schätzen, dass Du für die Nicht-Golfer Begriffe (siehe Beitrag „Alles beim Alten…“) erklärst.

    Mir ist am Wochenende beim Herumkramen in Keller-Kisten mein guter alter Game-Boy in die Hände gefallen. Und welches Spiel steckte drin? Golf.

    Und noch eine Klugscheißer-Anmerkung:
    Donnerstag ist der 25 (!).April
    Nicht, dass Du Deinem Chef den falschen Tag angegeben hast . . .

    Viel Spaß und Erfolg auf der nächsten Runde.

    Wilson

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    1. Du hast ja so recht, lieber Wilson, es ist der 25.04. und zum Glück habe ich bei Chefchen auch den richtigen Tag gemeldet und mich lediglich oben vertippt. :-)

      Schön, dass du dich durch die Textmenge gekämpft hast, ich hoffe, ich konnte dir das eine oder andere Schmunzeln entlocken - auch wenn es "nur" um Golf ging. ;-) Ich denke das Auffinden deines Gameboys mit dem einzig relevanten Spiel an Bord solltest du als "Zeichen" deuten und mich bei Gelegenheit zu einer Schnupper - Stunde in Wall begleiten - du wärst selbstverständlich mein Gast! :-)

      Bei den Begriffserklärungen versuche ich mit zu mäßigen, damit ich nicht alles dreifach erkläre und die wenigen Leser dieses Blogs allzu heftig die Augen verdrehen als hielte ich sie für doof. Insofern hilft mir dein Feedback sehr, das einzuschätzen und zumindest gelegentlich auf die Bedeutung häufiger benutzter Begriffe oder solcher, deren Bedeutung sich nicht ausschließlich aus dem Zusammenhang ergibt, hinzuweisen. Sollte darüber hinaus mal Klärungsbedarf entstehen, bitte scheue dich nicht, eine diesbezüglichen Kommentar zu posten. Ich freue mich über jede Form des Dialoges, die aus meinen Beiträgen entsteht, und sei er nur durch ein "Häh?" eingeleitet... ;-)

      Und zu deiner obigen Frage hinsichtlich der Buchführung. Ich merke mir selbstverständlich nicht jeden Schlag aber wenn man "nur" 9 Löcher spielt und dies auch noch auf relativ vertrautem Terrain und wenn man dazu die Schlagzahl, die man pro Loch benötigte auf der eigenen Score Card ablesen kann, hilft das ungemein, die jeweilige Bahn zu rekonstruieren, insbesondere, wenn man spätestens am nächsten Tag darüber schreibt. Mögliche Unschärfen im Gedächtnis, die sich dennoch hier und da einschleichen, versucht man dann entweder zu umgehen, indem man auf die betreffenden Schläge einfach nicht im einzelnen eingeht, oder sich darauf verlässt, dass der Leser den Bericht mangels persönlicher Anwesenheit ja nicht widerlegen kann. :-)

      Danke, dass du hier noch mitliest, das freut mich aufrichtig. Im Übrigen ein guter Zeitpunkt, mal wieder in deinem Blog vorbeizuschauen, da bin ich seit deiner langen Pause auch irgendwie aus dem Rhythmus.

      Gruß
      Stefan

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