Samstag, 27. Juli 2013

Extreme Witterung

Nachdem wir vor einiger Zeit schon eine Turnierteilnahme bei extremer Wetterlage, mit Starkregen und Sturmböen überstanden hatten - ich berichtete - erlebten mein Schwager und ich gestern, dass extreme Witterungen auch anderer Art sein können.
 
Nachdem wir eigentlich beide gestern eine Verabredung mit meinen Großeltern hatten, ich, um ihren Heizkörper im Badezimmer zu lackieren und er, um den Internetanschluss in Ordnung zu bringen, fielen spontan beide Termine aus. Meine Oma hatte inzwischen einen Vertrag mit einem anderen Telekommunikationsanbieter abgeschlossen und dieser hatte bereits einen Termin für die kommende Woche mit ihr verabredet, um alle Leitungen und Anschlüsse zu erneuern. Außerdem hatten wir uns überlegt, dass es vielleicht günstiger wäre, den bereits über 50 Jahre alten und ziemlich rostigen Heizkörper einfach gegen einen neuen austauschen zu lassen, da es nur noch eine Frage der Zeit wäre, wann er zu tropfen begänne. Dagegen hilft auch keine Neulackierung.
 
So gewannen mein Schwager und ich also beide einen unerwarteten freien Nachmittag. Was läge da näher als diesen bei einer gemeinsamen Runde Golf zu verbringen...
 
Gesagt, getan. Um ungefähr 14.45 Uhr telefonierten wir und mein Schwager wollte sich vom Büro auf den Weg zu mir machen. Nun ja, es dauerte noch eine gute Stunde, bis er dann tatsächlich bei mir angekommen war und so machten wir uns erst um kurz nach 16 Uhr auf den Weg nach Wall. Da wir beide eigentlich um 19.30 Uhr wieder zuhause sein wollten, er, weil er noch Zeit mit der Familie verbringen wollte, ich, weil ich noch eine Verabredung gemeinsam mit meinem Junior hatte, mussten wir uns ziemlich beeilen.
 
Wir beschlossen, die Driving Range auszulassen und einfach nur eine schnelle 9-Loch-Runde zu spielen. Nach einigen weiteren Verzögerungen vor Ort standen wir schließlich um 17.30 am ersten Abschlag und unser Plan war dahin. Es war klar, dass wir nicht vor 20 Uhr wieder den Heimweg antreten würden, was uns einigermaßen in Stress versetzte.
 
Am ersten Loch war uns die fehlende Übung vor der Runde auf der Driving Range anzumerken aber er holte immerhin noch einen und ich sogar noch zwei Punkte. Das ärgerliche daran war für mich, dass ich erneut mit dem dritten Schlag - wenn auch diesmal nicht auf dem Grün, sondern auf dem kurz geschorenen Rasen unmittelbar davor - in Puttdistanz lag und erneut 4 Putts benötigte, um einzulochen.
 
Allerdings machte uns vom ersten Schlag an die Hitze von mehr als 30° C ziemlich zu schaffen und die Konzentration schwer. Hatte die erste Bahn aber zumindest noch überwiegend grün ausgesehen, fanden wir ab der zweiten einen Platz vor, der nur noch aus trockenem Stroh zu bestehen schien - grüner Rasen war Fehlanzeige. Noch vor Wochenfrist hatte der Platz uns mit seinem wunderbaren Zustand entzückt, lagen die Fairways wie weiche, grüne Teppiche vor uns. Jetzt kamen wir uns vor, wie in der Wüste. Der Boden war gelb, hart und staubtrocken. Der trockene, abgestorbene Rasen knisterte bei jedem Schritt unter unseren Füßen. Aus verlässlicher Quelle weiß ich, dass der Platz täglich gewässert wird - bei der extremen Trockenheit und Hitze der letzten Tage scheint das nicht gereicht zu haben. Wir hatten als erneut mit einer extremen Witterung zu kämpfen, wenn auch diesmal mit einer völlig anders gearteten. Mein Schwager und ich mutmaßten, dass ein Platz, war er einmal so vertrocknet, sicherlich nicht mehr innerhalb der selben Saison in einen so guten Zustand zu versetzen war. Wir richteten uns also darauf ein, den Platz er im nächsten Jahr wieder so schön vorzufinden, wie wir ihn zuletzt gewohnt waren.
Ein Vorteil dieses desaströsen Platzzustandes war allerdings, dass die Bälle, traf man den Fairway, unglaublich weit rollten - gerade für jemanden wie mich, der keine wirklich langen Schläge zustande bringt, ein echter Vorteil. Trotzdem zog ich den Platz in seinem Zustand der Vorwochen vor.
 
Beim zweiten Loch verschwand mein Abschlag, nachdem der Ball eine anständige Weite erreicht hatte, im rechten Rough, allerdings so, dass ich durchaus Hoffnung hatte, ihn wiederfinden zu können. Aus Schaden klug geworden, schlug ich jedoch sicherheitshalber noch einen provisorischen Ball hinterher. Dieser hoppelte gut und gerne 30 Meter weit, so dass ich ihn noch einmal spielen musste, ehe ich meinen ursprünglichen Ball suchen konnte - dachte ich. Nachdem der zweite Ball noch einmal etwa 20 Meter schaffte, war ich ein drittes Mal in Folge mit meinem provisorischen Ball an der Reihe und meine gute Laune wurde schon arg strapaziert. Diesmal traf ich den Ball satt. Zu satt. Er flog zwar diesmal bestimmt 50 oder 60 Meter (!), allerdings im 45°-Winkel nach rechts und verschwand ebenfalls im tiefen Rough, noch vor der Stelle, an der mein ursprünglicher Abschlag verschwunden war. Ich verstand mal wieder die Welt nicht mehr.
 
Ich gab den provisorischen Ball auf, mein Schwager hatte aber recht genau gesehen, wohin er geflogen war und fand ihn tatsächlich sofort auf einem Pfad hinter dem rechten Rough wieder. Ich begab mich in der Zwischenzeit auf die Suche nach meinem ursprünglichen Ball und hatte diesmal tatsächlich das Glück, ihn auf Anhieb wiederzufinden, wie es ich gehofft hatte. So konnte ich also mit meinem zweiten Schlag auf diesem Loch fortfahren und hatte scheinbar auch schon alle Grottenschläge für diese Bahn verbraucht. Mein zweiter Schlag mit meinem ersten Ball flog nämlich wieder wunderbar, blieb zwar leicht rechts aber landete gut spielbar im Semi Rough unmittelbar neben dem Fairway und vor dem Dogleg nach rechts.
 
Der dritte Schlag war für mich eine Mutprobe. Ich hatte die Wahl, entweder einen kurzen Schlag nach links, um das vor mir liegende Rough zu umspielen oder einen satten Schlag über einen kleinen Hügel an dessen Fuß mein Ball lag und diagonal über das Rough, um auf das Fairway hinter dem Dogleg zu gelangen und so, wenn es gelänge, einen Schlag zu sparen. Ich entschied mich für die mutige Variante - und wurde belohnt. Der Ball flog locker über den Hügel hinweg, kam auf dem letzten, bereits recht glatten Meter des Roughs auf, sprang von dort aufs Fairway und rollte noch ein ganzes Stück. Von dort produzierte ich noch einmal einen Hoppelball über wenige Meter aber mein 5ter Schlag aus ungefähr 80 Meter ging dann mitten aufs Grün, vielleicht 7 oder 8 Meter in gerader Linie vom Flaggenstock entfernt.
 
Währenddessen kämpfte sich mein Schwager durch das Rough, verlor einen Ball, droppte einen neuen, schlug diesen zwei Mal innerhalb des Roughs nur wenige Meter weit und brachte ihn ihm dritten Versuch doch noch zu fliegen. Allerdings mit starker Rechtstendenz, über den Graben vor dem Grün und ins nächste tiefe Rough, dasjenige, in dem ich bei unserer letzten Runde auch meinen Ball verloren hatte. Zwar fand er ihn wieder und versuchte, ihn mit seinem achten Schlagen noch einmal in Richtung Grün zu befördern, kam aber in dem dichten Gemüse erneut nur auf etwa 2 Meter. Danach nahm er den Ball auf und strich das Loch, weil er nicht mehr punkten konnte.
 
Ich selbst beförderte mit meinem sechsten Schlag meinen ersten Putt auf etwa 25 cm an das Loch heran und so wurde selbst für mich der zweite Putt zur Routineangelegenheit. 3 Punkte auf dem zweiten Loch war ein Ergebnis, über dass ich mich richtig freuen konnte, insbesondere angesichts der Nerv tötenden Hitze und unserer Hektik aufgrund der fortgeschrittenen Stunde.
 
Nachdem ich am dritten Abschlag den ersten Ball mal wieder im tiefen Rough versenkt hatte, wurde mein nach Strafschlag dritter Ball wunderschön. Mal wieder stellte ich mir die Frage, warum das hier eigentlich so oft erst mit dem zweiten Ball gelang... Jedenfalls machte ich auch hier trotz Ballverlust noch 2 Punkte, womit ich durchaus zufrieden war. Mein Schwager versenkte hier 2 Bälle hintereinander im Rough und sah keinen Sinn darin, mit seinem fünften Schlag einen dritten Ball zu verlieren, deshalb strich er auch dieses Loch.
 
Da ich meinen schönen JPX - Ball mit dem ersten Abschlag verloren hatte, spielte ich nunmehr mit einem "Beuteball", einem Top Flite 3000. Das bekam ich am vierten Abschlag sofort zu spüren. Mein Schwung war für meine Verhältnisse sehr harmonisch und ich traf den Ball perfekt. Der Klang, den mein Hybrid 5 - ich benutzte den Driver meines Schwagers auf dieser Runde nicht - erzeugte als ich durch den Ball ging, war wie das Anstoßen zweier Kristallkelche, hoch, rein, wunderschön. Der Ball flog in einer perfekten Flugkurve und schnurgerade davon - und landete nach etwa 130 Metern auf dem Fairway. Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, behaupte ich, dass derselbe Schlag, hätte ich ihn mit einem meiner JPX - Bälle ausgeführt, mit Sicherheit auf mindestens 170 Meter, wenn nicht weiter, geflogen wäre. Es spielt also durchaus eine Rolle, ob man anständiges Material verwendet, oder ob nicht.
 
Auch am vierten Loch machte ich 2 Punkte als ich zum vierten Mal in Folge mit dem 7. Schlag einlochte. Ich hoffte nur, dass mir diese Schlagzahl am nachfolgenden Par 3 erspart bleiben würde. Mein Schwager war tatsächlich völlig von der Rolle und verzeichnete hier sein drittes Streichergebnis in Folge. Seine Runde war eigentlich schon jetzt verdorben, dass er noch einen guten Score erreichen würde, so gut wie ausgeschlossen. Er ärgerte sich und war auch ein bisschen frustriert aber er hatte sich dabei viel besser im Griff als ich einige Woche zuvor.
 
Aus meiner Sicht erlebte er dasselbe Phänomen, wie ich damals. Nach einer für ihn grandiosen Runde mit 25 Nettopunkten und gutem Spiel war er völlig perplex, warum es diesmal so harte Arbeit für ihn war, warum die Ästhetik des Spiels sich diesmal bei seinen Schlägen nicht so richtig einstellen wollte. Das kann einen fertigmachen. Er machte aber unverdrossen weiter und wurde im weiteren Verlauf auch dafür belohnt.
 
Beim nachfolgenden Par 3 brachten wir beide unseren Abschlag aufs Grün. Nach längerer Zeit gelang es mir wieder einmal, dort mit zwei Putts zum Erfolg zu kommen, so dass ich ein Par notieren konnte. Mein Schwager brauchte einen Putt mehr, hatte es aber immerhin auch mal wieder auf 3 Nettopunkte gebracht.
 
An der Bank neben dem 6ten Abschlag legten wir eine kleine Pause ein, um etwas zu Trinken und einen Müsliriegel zu essen. Bereits auf der vierte Bahn hatten wir einen hinter uns wartenden Einzelspieler bemerkt und jetzt war die Gelegenheit günstig, ihn durchspielen zu lassen. Er bedankte sich artig, schlug unter dem Einfluss dessen, was Golfern als "Fluch des Durchspielens" bekannt ist, angemessen miserabel ab und trat gramgebeugt die Flucht nach vorne an.
 
Wir beendeten unsere Pause und machten uns wieder ans Werk. Ich lochte mit dem sechsten Schlag ein und notierte weitere, erfreuliche 3 Punkte, während mein Schwager erneut nur 1 Punkt notierte und für diese Runde noch nicht über den Berg war. Damit lag ich nach 6 Löchern bereits bei 17 Nettopunkten. Würde ich die weiteren 3 Löcher im ungefähr gleichen Stil weiterspielen, wären noch weitere 8 Punkte zu erwarten, jeweils 2 auf dem 7. und 8. Loch und meine fast schon üblichen 4 Punkte auf dem abschließenden Par 3. Diese Gedanken hätte ich mir besser nicht machen sollen.
 
Schon beim Weg auf den Abschlaghügel am 7. Loch kam mir meine eigene Bemerkung von der letzten Runde in den Sinn. Ich hatte darauf hingewiesen, wie lange an diesem Abschlag das Wasser schon keine Rolle mehr gespielt hatte, über das man hier schlagen musste. Prompt hatte ich das Gefühl, heute wäre es mal wieder soweit. Ich versuchte diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen und mich auf meinen Schlag zu konzentrieren, ich nahm meinen Stand ein, lockerte mich noch einmal bewusst, visierte den Ball an - und hörte, wie zwei Ignoranten auf dem nur wenige Meter entfernt liegenden Grün des dritten Loches lautstark miteinander zu schwatzen begannen. Wider besseren Wissens führte ich meinen Schwung dennoch aus, war aber vollkommen aus der Konzentration. Der Ball flog erwartungsgemäß mitten in den vor mir liegenden Teich. Nun schlug mein Schwager ab, dem ein herrlicher Schwung mit seinem Eisen 5 auf etwa 180 Meter an den rechten Rand des Fairways gelang. Als ich wieder an der Reihe war, fingen die beiden Hanseln von eben, inzwischen auf dem Weg vom dritten Grün zum vierten Abschlag, welcher unmittelbar am Abschlaghügel des siebten vorbeiführte, erneut lautstark miteinander zu quatschen an.
 
Diesmal unterbrach ich meine Schlagvorbereitung, schulterte mein Hybrid 5 und sah erwartungsvoll in die Richtung, aus der die Typen sich näherten. Sie bemerkten mich auch, hatten es aber weder nötig, zu grüßen, noch ihre Unterhaltung wenigstens zu dämpfen. Derartige Ignoranz und Unsportlichkeit, ein solcher Mangel an Respekt gegenüber anderen Spielern, können mich zur Weißglut bringen. Ich kämpfte den Drang nieder, den beiden ein paar deutliche Worte zu ihrem Verhalten zu sagen und diese mit einem gekonnten Schwung meines Hybrid in ihre arroganten Gesichter zu unterstreichen. Stattdessen nahm ich als sie vorbei waren wieder meinen Stand ein und versuchte erneut, mich zu konzentrieren. Es war von Anfang an vergebens. Ich hatte mich so über deren Verhalten geärgert, dass ich mehr an die Typen und das, was ich ihnen als den Hals wünschte dachte, als an meinen Schlag. Entsprechend ungenau wurde er und mein zweiter Ball landete im Wasser. Analog zu meinem Schwager am dritten Loch, hatte ich nun keine Lust mehr, noch einen dritten Ball zu verlieren, obwohl ich mit meinem nunmehr 5. Schlag hier ohnehin nicht mehr hätte punkten können. Ich ließ daher meinen Schwager dieses Loch alleine spielen. Er erzielte hier immerhin wieder 3 Punkte.
 
Zwar ärgerte ich mich über die Situation aber angesichts meiner bisherigen Runde und der Tatsache, dass es heute mein erstes Streichloch war, konnte ich damit leben. Auf dem nachfolgenden Par 5 schlug ich einen ziemlichen Hook, der Ball flog aber sonst ganz gut und blieb auch nur knapp neben dem Fairway, links im Semi Rough liegen. Von hier aus spielte ich im Zickzack von links nach rechts und wieder nach links über das Fairway, brachte es aber abschließend dennoch auf weitere 2 Punkte auf diesem Par 5, anstatt in meinem Ärger gleich wieder einen Streicher zu produzieren. Das tat recht gut. Es war inzwischen auch wieder etwas leichter, sich zu konzentrieren, da die Sonne seit einiger Zeit hinter einer recht dicken Wolkendecke verschwunden war und es sich ohne die direkte Sonneneinstrahlung auf dem Platz um einige Grad abgekühlt hatte. Die Luft blieb freilich genauso heiß wie zuvor und außerdem begann es, immer drückender zu werden. Im Moment störte das aber noch nicht so sehr, wie die pralle Sonne zuvor und durchgeweicht waren wir ohnehin schon... Mein Schwager sammelte auch hier erneute 3 Punkte ein und wurde damit für seinen Durchhaltewillen belohnt. Allmählich begann sich seine Katastrophenrunde doch noch in eine schlechte aber erträgliche zu wandeln.
 
Beim abschließenden Par 3 erlebte ich ein Dejá Vu. Beim Anstieg zum Abschlaghügel ging mir durch den Kopf, dass ich mich mit meinem Schwager bei der letzten Runde darüber unterhalten hatte, wie lange wir uns schon keine Gedanken mehr darüber hatten machen müssen, ob wir wohl die ca. 40 Meter breite Schneise über dem Graben, der die Bahn etwa in der Mitte teilt, treffen würden, und nicht die hohen Büsche und Bäume, die links und rechts davon in dem Graben sprossen. Und dass wir uns hatten fragen müssen, ob wir die 40 Meter bis zum Graben wohl mit unserem Abschlag würden bewältigen können. Mit einer solchen Erinnerung hatte auch das Verhängnis am 7. Loch für mich begonnen. Nachdem mein Schwager aufs knapp 100 Meter entfernte Grün abgeschlagen hatte, war ich an der Reihe. Ich nahm mir fest vor, diesmal nicht wieder mit einem solchen Rechtsdrall abzuschlagen, wie er hier inzwischen für mich üblich war. Zuletzt hatte ich immer am rechten Rand der Schneise durchgespielt oder sogar über die ersten Büsche rechts hinweg und nach dem Abschlag meist unmittelbar vor und auch mal recht neben dem rechten Grünbunker gelegen. Ich konzentrierte mich also auf meinen Schwung und darauf, den Schläger square zum Ball zu führen, um endlich einmal einen geraden Schlag in Richtung Grün zu produzieren.
 
Der Ball schoss gut davon, allerdings noch weiter nach rechts als sonst und knallte gegen den Stamm des mitten im Dickicht, das aus dem Graben emporwuchs, stehenden Baumes. Da verging mir dann zum Abschluss doch noch einmal alles. Eine so gute Runde auf den letzten 3 Löchern noch so zu verderben, das tat schon weh. Ich spielte einen zweiten, provisorischen Ball vom Abschlag, der auf dem Grün landete. Ich hätte speien können. Warum nicht gleich so? Eine der immer wieder aufkommenden, quälenden Fragen, auf die es beim Golf einfach keine Antwort gibt...
 
Natürlich fand ich meinen ersten Ball in dem Dickicht nicht wieder und spielte daher mit dem vierten Schlag meinen provisorischen Ball als neuen "Ball im Spiel" weiter. Der erste Putt fing einen guten Meter über das Loch hinaus. Weil ich mich über diesen ärgerte und mich nicht mehr richtig konzentrierte, ging der zweite in der anderen Richtung, diesmal hangaufwärts, erneut am Loch vorbei, diesmal aber nur einen knappen Meter. Der dritte Putt saß dann endlich, so dass ich hier mit Ach und Krach nochmals 2 Punkte mitgenommen hatte. Mein Schwager machte noch abschließende 3 Punkte als er mit dem vierten Schlag einlochte, nur um Haaresbreite hatte er seine Möglichkeit verpasst, hier noch ein echtes Par und somit 4 Punkte mitzunehmen.
 
Für mich war das Ende dieser Runde unbefriedigend, die Runde als Ganzes aber - insbesondere angesichts der auch diesmal wieder extremen Witterung - völlig in Ordnung. Am meisten freute mich, die Konstanz, die nach meinem Absturz zuletzt wieder in mein Spiel eingekehrt war. Meine Nettoergebnisse der letzten drei Runden lauteten nunmehr 22 Punkte, 22 Punkte und 21 Punkte. Keine schlechte Voraussetzung um bei nächster Gelegenheit im Rahmen eines Turniers endlich einmal eine erste Verbesserung meines HC zu erreichen.
 
Drückt mir die Daumen - vielleicht ist ja dann mal "normales" Wetter...

3 Kommentare:

  1. Jetzt mal nicht so ungeduldig!
    Wie lange spielst Du?

    Und was die beschriebenen unterdrückten Aggressionen gegen die Lautstark-Schwätzer betrifft:
    Ich bin mir verdammt sicher, eines Tages einen Post zu lesen, der Dein erstes Treffen mit einem Mental-Coach beschreibt ;-)

    Ich drücke Dir die Daumen für die Verbesserung Deines HCs.

    Grüße von
    Wilson

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tja Wilson,

      manchmal wäre so ein Mental - Coach keine schlechte Sache, ich setze mich immer so unter Druck...

      Was aber eine erste Verbesserung des HC betrifft, die gelingt den meisten schon beim ersten oder spätestens beim zweiten Turnier. Mir fehlt nur oft die notwendige Grundlockerheit und manchmal auch einfach das Quäntchen Glück.

      Danke fürs Lesen! :-)

      Gruß
      Stefan

      Löschen
  2. Hallihallo,

    ich will mal nicht bei immerhertha auf deine Antwort, dass du keine Schläger brauchst sondern Clubmitglied werden willst, reagieren. Man soll ja die OTs nicht ausufern lassen.
    Willst du wirklich in den Club eintreten? Musst du dafür nicht auch noch deinen Bentley verkaufen? ;-)
    Ist es nicht billiger über diesen Verein der Vereinslosen zu spielen?

    Was das Stören durch Dritte angeht, da braucht man keinen Mentalcoach. Eine richtig große Wumme tuts auch. :-)))
    Nein, im Ernst. Ich hatte neulich ein sogenanntes Konfliktseminar. Da habe ich einiges mitgenommen, obwohl ich mir das vorher nicht vorstellen konnte. Besonders über die inneren Konflikte, die man so mit sich selber hat, konnte man da was lernen. Die eine Vortragende meinte an einer Stelle, sie verstünde gar nicht, wie man anderen Leuten solche Macht einräumen könnte, dass sie bestimmen, wie man sich fühlt. Die Äußerung fiel ihr natürlich leicht, weil sie offenbar ein deutlich dickeres Fell als andere hat und als Psychologin und Trainerin solcher Kurse ganz anders mit so etwas umgeht. Aber dieser Satz fällt mir jetzt öfters ein, wenn ich mich gerade wieder sinnlos über jemanden ärgere, und es hilft mir dann, weil ich mir der Situation bewußt werde und mich dann runterholen kann. Vielleicht kann dir das ja auch mal helfen.

    Wünsche weiter frohes Golfen!
    Gruß aus Münster
    ccjay

    AntwortenLöschen